8. September 2020: Zweite Protestaktion: Tear down this shit! Stop racism. Göttingen dekolonisieren.

Das Südwestafrika-Denkmal wurde am 8. September von Unbekannten mit einem Banner verhüllt, auf dem "RASSISMUS ABREISSEN GÖTTINGEN DEKOLONISIEREN" in roten Lettern zu lesen war. Bereits nach den Beschmierungen des Denkmals am 3. Juli hatten AktivistInnen und die Basisgruppe Geschichte die Stadt aufgefordert, das Denkmal abzureißen und schlossen sich damit in eine seit den 70ern um das Denkmal kreisende Debatte an, weil es zu Verherrlichung und Verharmlosung der Deutschen Schutztruppe, die im heutigen Namibia Kriegsverbrechen und einen Genozid zu verantworten haben, beträgt.

 

Mehr dazu: https://www.goettinger-tageblatt.de/Die-Region/Goettingen/Goettinger-Denkmal-verhuellt-Vorwurf-Rassistisches-Monument (Paywall; letzter Zugriff: 22.9.2020).


3. Juli 2020: Protestaktion: Göttingen dekolonisieren – Weg mit dem Südwestafrika-Denkmal!

Das „Südwestafrika-Denkmal“ an der Gabelung der Geismarer Landstraße und dem Friedländer Weg wurde Ende Juni im Zuge der weltweiten Black Lives Matter-Demonstrationen mit Farbe beschmiert, um gegen die kolonialverherrlichende Erinnerungskultur zu protestieren.[Abb.1]

 

Stellungnahme der Basisgruppe Geschichte der Universität Göttingen:

"Göttingen dekolonisieren – Weg mit dem Südwestafrika-Denkmal!

Das Göttinger „Südwestafrika Denkmal“ wurde vor ein paar Tagen mit Farbe beschmiert. Das 1910 errichtete Kriegerdenkmal ehrt bis heute Soldaten aus Göttingen, die bei der Unterdrückung des Aufstandes der Herero und Nama (1904-1908) im heutigen Namibia gegen die deutsche Kolonialherrschaft gefallen sind. Der steinerne Klotz romantisiert die Verbrechen der Deutschen in einem Krieg, der inzwischen offiziell als Genozid anerkannt ist und trägt zueiner rassistischen Erinnerungskultur bei. Bereits seit den 1970er Jahren stand das Denkmal immer wieder im Fokus politischer Kontroversen, bei denen auch immer wieder die Abschaffung oder Umwidmung gefordert wurde. Die Stadt Göttingen hat sich allerdings stets hinter das Denkmal gestellt und es sogar durch eine Plexiglasscheibe vor weiteren Beschädigungen geschützt. Angesichts der weltweiten Proteste gegen eine den Kolonialismus und Rassismus verherrlichende Erinnerungskultur fordern auch wir die sofortige Demontage des Kriegerdenkmals und eine ernsthafte Auseinandersetzung der Stadt mit ihrem postkolonialen Erbe.

Tear down this shit! Stop racism!"

Der vollständige Text der Basisgruppe Geschichte ist hier nachzulesen:

https://www.uni-goettingen.de/de/document/download/b3dd28d76ca53acc578341854ec3659d.pdf/Go%CC%88ttingen%20Dekolonisieren_Basisgruppe%20Geschichte.pdf (letzter Zugriff am 7.7.2020)

[Abb.1] Foto: Basisgruppe Geschichte, Göttingen (2020).